Donnerstag, 23. August 2012

Obey The Brave - Young Blood (Epitaph)

Das mit Despised Icon vergessen wir am besten gleich mal wieder. Ja, Obey The Brave-Frontmann Alex Erian war zwar mal Mitglied von denen, sein neues Baby hat mit seiner alten Kapelle aber nicht viel am Hut. "Young Blood" ist weder höchst technisch noch chaotisch, sondern bester In-die-Fresse-Metalcore - irgendwie stumpf, irgendwie plump, irgendwie extrem gut.



Die Songs funktionieren alle nach ähnlichem Schema und versuchen recht schnell, den Hörer auf ihre Seite und direkt in die Texte zu ziehen. Ob man jetzt "Here We Go" in "It Starts Today", "Don't Stay Home" bei "Self Made" oder "Live And Learn!" in, äh, "Live And Learn" mitbrüllt, die Chöre kommen im Minutentakt, sind einfach auswendig zu lernen, kurz und knackig und perfekt gesetzt. Ähnliches gilt für die erwartbaren, aber eben auch vorbildlich gestreuten Breakdowns, die Poser-Riffs und die mächtige Produktion, die das heftige Geboller unglaublich wuchtig klingen lässt.

Apropos Geboller: Im Vergleich zu anderen Abrissbirnen der Marke Emmure, die zwar auch posen, aber eben nicht so wirklich mitreißen können, wissen Obey The Brave trotz aller Berechnenbarkeit spannend zu bleiben. Tempowechsel, melodische Gitarren, ein kurzes Solo - das ist alles nicht weit vom eigentlichen Genre weg, sorgt aber dafür, dass zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt oder man die Songs nicht mehr auseinander halten könnte.

Gäste gibt es dazu auch noch: Liam Cormier (Cancer Bats) darf bei "Self Made" mitsingen, Scott Vogel (Terror) dann passenderweise bei "Get Real". Und am Ende steht eine gar nichts neu, aber fast alles richtig machende In-Your-Face-Attacke, die einfach Spaß macht.